Dienstag, 26. Februar 2019

Klare Worte im Lernwerk. Medis oder Erziehung?

Kevin, 8 Jahre, kam mit seiner alleinerziehenden Mutter zu uns ins Lernwerk.

Kurzdarstellung des Auftrages: Schon aus der Kita gefogen wg. Aggressionen, jetzt in der 3. Klasse, seit 2 Jahren diverse Medis, natürlich ADHS Diagnose, Psychotherapie, Ergotherapie, Anti-Aggressionstraining, stationäre Aufenthalte, Mutter-Kind. Kuren.... hat alles nichts gebracht. Also Lernwerk als "letzten" Versuch.

Wir checken nochmal durch: Hinrstromsteuerungsfähigeit, Lateralität, Seh-Hörwahrnehmung, Haltungsdiagnostik, PFR? Alles unauffällig. Traumata? Nein, auch nicht. Probleme gab es schon vor der Scheidung. Mh?

Kevon war hier unauffällig, neugieig, man kommt gut an ihn ran. Was machst Du denn so in der Deiner Freizeit? Spielverhalten, soziale Kontakte, Belohungsprinzipien etc.

Datteln, spielen, zocken. Ja klar, ist ja auch schon 8 Jahre alt. Noch was? Nö. Doch: Zeichentrickfilme gucken.

Reizüberflutung seit dem 4 Lebensjahr! Die Mutter zeigte richtige Panik, als es darum geht mal den kalten Entzug zu praktizieren. Absolute Medien-Abstinenz. Entweder Sie schaffen das, oder das Problem bleibt, lehnten wir uns aus dem Fenster. Wir planten und coachten den "Entzug", motivierten Kevon durchzuhalten und Alternativen zum Datten zu finden.

Nach 3 harten Wochen war es geschafft. (Unterschied zum H, Alkohol - Entzug? Kaum einer). Die Mutter hat gelernt, dass man Wutattacken aushalten muss, das Medien-Spielen keine Belohung darstellt sondern Streß fürs Gehirn und die beiden wieder miteinander kommunizieren können. Nebenbei hat auch die Mutter gelernt, das das Smartphon kein Körperteil ist und man es durchaus abschalten kann.

Wir sind beileibe keine Technikfeinde. Aber die Überreizung erfolgt durch die schnellen Bildfrequenzen, die die Alpha-Wellen im Gehirn stören und zur Unruhe führen.





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