Freitag, 21. November 2014

TAZ-Interview mit S. H. Schulze / Lernwerk-Geschäftsführer zum Thema ADHS und Medikation u.w. Themen


Aus der „TAZ“: Interview Lernwerk – TAZ zum Thema ADHS und Medikation


TAZ – Interview November 2014
Ich will die Ursachen behandeln“
ADS, ADHS, LRS oder Dyskalkulie – viele Kinder laufen mit dieser Diagnose herum. Zu Unrecht sagt Svend Holger Schulze (55), Geschäftsführer der LERNWERK Buntstift GmbH. Die meisten von ihnen haben ganz andere Probleme.

Frage:
Sie haben vor 12 Jahren ihren Job als Geschäftsführer eines großen Bauunternehmens aufgegeben, um eine Nachhilfe und Therapieeinrichtung zu gründen. Wie kam es dazu?

Svend Holger Schulze:
Ich selbst habe als Kind schlechte Erfahrungen mit dem Schulsystem gemacht. Mit 15 Jahren musste ich die Realschule verlassen, weil ich nach Ansicht meiner Lehrer nicht gut genug war. Nach der Hauptschule habe ich den Realschulabschluss aber nachgeholt, Abitur gemacht, studiert und ein Unternehmen geleitet. Ich hab’s also geschafft, mich hochzuarbeiten. Viele Kinder fallen aber durch das Raster. Wenn sie in der Schule nicht mitkommen oder unruhig sind, bekommen sie schnell den Stempel ADS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom) oder ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung) aufgedrückt. Oder die Lehrer sagen: Das Kind hat eine Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) oder leidet unter Dyskalkulie (Rechenschwäche).
Das hat mich, auch als Vater zweier Kinder, immer gestört. Vor 12 Jahren habe ich deshalb meinen Job als Geschäftsführer an den Nagel gehängt und mir das Bildungssystem in den Benelux-Ländern, in der Schweiz oder Kanada angeguckt. Ich habe festgestellt, dass man dort anders mit Kindern umgeht, die Probleme haben. Man setzt sich mit den Ursachen auseinander und therapiert. In Deutschland betrachtet man nur die Symptome, drückt den Kindern einen Stempel auf oder verschreibt Medikamente. Ich wollte das ändern und habe die LERNWERK Buntstift GmbH gegründet. Wir geben normale Nachhilfe und bieten zum anderen Therapien an für Kinder, die mit einer vermeintlichen Lern- oder Konzentrationsstörung zu uns kommen.

Mit einem vermeintlichen ADHS?

Ja. 80 Prozent aller Kinder, die mit ADS oder auch mit LRS zu uns geschickt werden, haben eigentlich ein anderes Problem. Bei ADS liegen oft Defizite in der frühkindlichen Entwicklung oder ein geringes Selbstwertgefühl vor. Bei einer LRS kann es sich um ein Hörwahrnehmungsdefizit handeln. Die Kinder haben Schwierigkeiten, Tonhöhen zu unterscheiden. Das führt dazu, dass sie nicht richtig betonen oder den Unterschied zwischen p und b nicht erkennen. Manche haben auch eine Blicksteuerungsauffälligkeit. Diese Kinder überspringen beim Lesen Zeilen. All diese Probleme kann man statt mit Medikamenten mit Therapien behandeln.

Wenn Eltern nun mit ihren Kindern zu Ihnen kommen. Was machen Sie dann?

Zuerst führen wir ein Gespräch mit den Eltern. Mit Hilfe eines Fragebogens suchen wir nach Problemen in der frühkindlichen Entwicklung, nach Traumata, Ängsten und Unsicherheiten. Hier kann ein vermeintliches ADS oder ADHS eine Ursache haben. Auch mediale Reizüberflutung kann eine Ursache sein. Da können dann Psychologen helfen.
In einem zweiten Schritt untersuchen Therapeuten die Kinder. Sie überprüfen etwa, wie schnell ein Kind Tonhöhen differenzieren kann. Oft stellen sie Wahrnehmungs- oder Entwicklungsdefizite fest. Der Bericht der Therapeuten geht dann an den Lehrer oder den behandelnden Arzt des Kindes. Wenn der Arzt die Therapie verschreibt, können unsere Therapeuten mit der Arbeit beginnen.

Wie sieht diese Therapie aus?

Die Hörwahrnehmung kann man durch ein spezielles Training verbessern. Dabei lesen Schüler und Therapeut gleichzeitig einen Text. Die Stimmen laufen über einen Computer und das Kind hört sie wieder über Kopfhörer. Der Computer fügt Störgeräusche bei oder versetzt die Stimme des Therapeuten um eine Millisekunde. Dadurch kann man auf Dauer trainieren, dass beide Gehirnhälften synchron arbeiten. Eine Blicksteuerungsproblematik kann man mit speziellen Brillen trainieren. Das Gute an dem neurologischen Training ist: Wenn die Therapie nach sechs bis acht Monaten beendet ist, ist das Wahrnehmungsproblem therapiert und kommt nicht zurück.

Sind Medikamente immer der falsche Weg?

Es gibt einige wenige Fälle mit „echtem“ ADS oder ADHS. Dann kann es sinnvoll sein, für einige Monate Ritalin oder ein anderes Medikament einzusetzen. Allerdings nur solange, bis das Kind therapiefähig ist.

Warum gibt es Ihrer Meinung nach so viele Kinder, die mit der Diagnose ADS, ADHS, LRS oder Dyskalkulie herumlaufen?

Ich glaube, dass es auf der einen Seite ein einträgliches Geschäft ist. Die Pharmakonzerne wollen natürlich ihre Medikamente verkaufen. Auf der anderen Seite ist es auch unsere Gesellschaft, die es gewohnt ist, für ein Problem sofort eine Lösung zu haben. Wenn man einem unruhigen Kind ein Medikament gibt und es läuft danach besser, ist das ja auf dem ersten Blick eine gute Lösung. Nur wenn man das Medikament absetzt, ist das ADS oder ADHS wieder da. Wenn man dagegen die Ursachen behandelt, hilft man dem Kind langfristig.



Vom Schulverweis zur Unternehmensgründung
Kurzer Lebenslauf von Svend Holger Schulze

Am 25. März 1959 kommt Svend Holger Schulze in Flensburg zur Welt. Mit 15 Jahren muss er die Realschule verlassen, weil er laut seinen Lehrern den Abschluss dort nicht schaffen würde. Er macht einen Hauptschulabschluss und anschließend, 1974, eine Augenoptikerlehre. Nach seinem Zivildienst holt er seinen Realschulabschluss nach, macht Anfang der 80er Jahre sein Abitur und studiert in Kiel Volks- und Betriebswirtschaftslehre. Nach der Wende arbeitet er bei der Treuhand in Thüringen, wird anschließend Vorstand und Holdinggesellschafter eines mittelständischen Unternehmen aus dem Baugewerbe. 2002 steigt er aus und baut die LERNWERK Buntstift GmbH auf. Heute gibt es davon neun Standorte und fünf Ergotherapiepraxen. Svend Holger Schulze ist verheiratet und hat zwei Kinder, die 15 und 18 Jahre alt sind.


Von Anne Passow

Donnerstag, 15. Mai 2014

Lernwerk Buntsift GmbH öffnet sich Investoren zur Umsetzung der Expansionsstrategie

10 Jahre Innovationen. 10 Jahre erfolgreicher Aufbau des einmaligen Konzeptes: "Ursachen erkennen - Defizite beseitigen".

Einziges Institut seiner Art mit Krankenkassenzulassung.

Nun soll die bundesweite Expansion starten.

Wachstum bedingt Kapital. Wir wollen schuldenfrei bleiben. Deshalb suchen wir Investoren, die eine ethisch korrekte Anlageform suchen und einen Beitrag für die Verbesserung der Diagnose und Therapie von ADHS, ADS, LRS und Dyskalkulie leisten wollen.

Interessiert? Melden Sie sich. Wir erläutern Ihnen das Konzept ausführlich und transparent.

S. Holger Schulze / Geschäftsführer und Gesellschafter

h.schulze@lernwerk-ag.de

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Dienstag, 14. Januar 2014

Neue Vortragsreihe für Lehrer, Erzieher, Logopäden und Ergotherapeuten (m/w) in 2014

Wir bieten jede Woche kostenfreie Vorträge, workshops und Seminare zu den Themen:

 Ursachengerechte und ganzheitliche Diagnosen von LRS, Dyskalkulie und ADHS 

Hörwahrnehmungstraining für Hörgeräteträger 

Die Möglichkeiten des Neuro- und Biofeedbacks für Schmerz,- Tinnitus- und neurologische Rehapatienten an.



Schulen und Kitas können uns auch für interne Weiterbildungen und Elternabende buchen

Infos zu Zeit und Ort erhalten Sie unter Tel.: 040 / 79685666


Besuchen Sie uns auf unseren websites:

www.ergolernen.de; www.lernwerk-ag.de und www.lernwerk-therapien.de