Freitag, 21. September 2012

Mathe- noch nie verstanden? Dyskalkulie?

Heute stellte sich eine Schülerin bei uns im Lernwerk Therapiezentrum vor.

Sie geht auf ein Gymnasium (Mittelstufe). Ihr Problem: Intelligent, motiviert, übt und übt, aber: kein Erfolg. Mit Hängen und Würgen kommt eine 4-5 heraus. In den anderen Fächern ist sie gut bis sehr gut.

Wie kann man so ein Phänomen erklären? Klar, sie hat Dyskalkulie würden die meisten "Experten" tippen. Nur, was ist denn Dyskalkulie? Nichts als ein Schubladenbegriff. Eine Symptombeschreibung - mehr nicht.  Diese Eingruppierung hilft ihr überhaupt nicht. Zunächst muß man analysieren, welcher Lerntyp sie ist. Dann kann man schon einmal didaktisch aus Ihrer Sicht besser unterrichten.
 
Es stellte sich heraus, dass sie massive -und bisher unerkannte!- visuelle Wahrnehmungsdefizite hatte. Das Gehirn kann sich die sog. Zahlenräume also nicht plastisch vorstellen. Dies ist nicht wörtlich zu vertsehen, sondern dient nur der Veranschaulichung. Dimensionen, Mengen, Größen, Übergänge etc. werden nicht "greifbar".

Hier setzt moderen Therapie an. Nicht nur das lerntypengerechte Unterrichten führt zum Erfolg, sondern  vor allem die Beseitigung oder Reduzierung der visuellen Wahrnehmungsschwäche. Diese ist individuell unterschiedlich ausgepägt. Mit unseren Readalyzersystemen, vis. Wahrnehmungsmessungen, das Analysieren der vis. Ordnungsschwelle, die Betrachtung der Blicksteuerungsfähigkeit u.a.m. befundet man zunächst die Ausprägung des Problems. Eine Therapie basiert dann auf den festgestellten Defiziten und setzt damit ursachengerecht an.
(Übrigens: Zareki-Tests sagen nichts über die Ursache der Probleme aus!).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen