Die Gehirnwellen

Wir möchten Ihnen im Folgenden einen Überblick über die verschiedenen, beim Menschen gemessenen Gehirnwellen geben. Die Methode, die in der klinischen Praxis hierfür verwendet wird, bezeichnet man als Elektroenzephalographie, das grafisch dargestellte Frequenzmuster ein Elektroenzephalogramm (EEG).

Delta (0,5 – 3 Hz)

Deltawellen weisen die niedrigste Frequenz unter den menschlichen Hirnwellen auf. Im EEG zeigt sich Delta als langer, großer Ausschlag.

Delta wird in der Regel assoziiert mit traumlosem Tiefschlaf und Tiefenentspannung.
Theta (4 – 8 Hz)

Thetawellen sind meistens an ihrer charakeristischen, annähernd eckigen Form erkennbar.

Sie treten meistens bei leichtem Schlaf, Trance, Kreativität und Träumerei sowie hypnoseartigen Zuständen auf.
Alpha (8 – 12 Hz)

Alpha-Wellen treten in der Regel bei entspanntem Wachzustand auf.

Während der Meditation oder bei Tätigkeiten ohne kognitive Anstrengung lässt sich ebenfalls ein erhöhtes Alpha-Vorkommen messen.
Beta (13 – 30 Hz)

Das Beta-Frequenzband ist ein relativ breites Spektrum, das man in mehrere Klassen unterteilt:
Low-Beta / SMR (12 – 15 Hz)

Häufig während Konzentration und geistigem Fokus, jedoch bei größtmöglicher Entspannung und körperlicher Ruhe (wie z.b. Arbeit am Computer, Hausaugaben, etc.)
(Mittleres) Beta (13 – 21 Hz)

Tritt auf bei hohem geistigen Fokus, hoher Konzentration und körperlicher Aktivität (z.b. Joggen, Sport).
High-Beta (21 – 35 Hz)

Wird assoziiert mit Hyperwachheit, sehr hohem Fokus, schneller kognitiver Verarbeitung sowie „Fight-Flight“-Modus (Fluchtmodus, ähnlich wie in Angst- und Panikattacken)
Gamma (40 Hz)

Gamma-Wellen sind in einem EEG mit bloßem Auge nicht erkennbar, da sie in der Regel von einem integrierten Filter „gekappt“ werden.

Das Gamma ist eine besonders faszinierende Frequenz, da sie sowohl bei extrem hoher Konzentration (z.b. bei Flow-Erlebnissen) auftritt, aber auch z.b. bei Mönchen mit langjähriger Meditationspraxis. Man geht davon aus, dass Gamma-Wellen immer dann auftreten, wenn das Gehirn Umstrukturierungsmaßnahmen vornimmt, neues Wissen integriert und weite Teile seiner Areale miteinander synchronisiert.